Wenn Sie bei jeder Mahlzeit im Freien von Wespen gestört werden, sollten Sie sich auf die Suche nach dem Wespennest machen. Mit großer Wahrscheinlichkeit befindet es sich nicht weit entfernt von Ihrer Terrasse oder dem Balkon. Wespennester können im Rolladenkasten versteckt sein. Sie können an der Dachrinne hängen oder auch auf dem Dachboden gebaut sein. Da Wespen unter Naturschutz stehen, dürfen Sie das Nest nur mit behördlicher Genehmigung beseitigen. Die Erlaubnis erhalten Sie beispielsweise, wenn Sie durch ein ärztliches Attest nachweisen können, dass Sie Allergiker sind.
Da zum Frühlingsbeginn Anfang April das Wespennest noch relativ klein ist, können Sie die Beseitigung eventuell selber in die Hand nehmen. Später, wenn das Wespenvolk angewachsen ist und somit auch das Nest an Größe zugenommen hat, müssen Sie zum Entfernen einen Fachmann konsultieren. Einen Schädlingsbekämpfer in Ihrer Nähe finden Sie ohne viel Mühe über das Internet.
Als Tierfreund sollten Sie stets versuchen, Wespen umzusiedeln, statt sie zu töten. Allerdings lässt sich auch dieses Vorgehen nur bei einem kleinen Wespennest verwirklichen. Im August, wenn das Nest am größten ist, müssen Sie es, wenn akute Gefahr besteht, vom Profi entfernen lassen.
Wagen Sie sich niemals an ein großes Wespennest! Denn selbst, wenn Sie noch so vorsichtig vorgehen, wird dieses Unterfangen nicht ohne mehrere Stiche abgehen. Ein kleines Nest, das gut zugänglich an einem Dachbalken hängt, können Sie eventuell in Eigenregie entfernen. Allerdings sollten Sie auch in diesem Fall unbedingt auf waghalsige Konstruktionen aus Stühlen, Tischen und kleinen Leitern verzichten, um eine Unfallgefahr zu vermeiden.
Außerdem ist es auch bei einem kleinen Wespennest unerlässlich, dass Sie mit Schutzkleidung arbeiten. Besorgen Sie sich einen Imkeranzug oder ziehen Sie lange Hosen, einen dicken Daunenanorak und feste Handschuhe an. Vergessen Sie nicht, dass auch Ihr Gesicht einen Schutz benötigt. Und eine Kopfbedeckung darf ebenfalls nicht fehlen. Verzichten Sie auf Tücher, Schals und weite Kleidungsstücke, in denen sich die Wespen verfangen können. Denn sonst sind Wespenstiche vorprogrammiert.
Auch ein buntes Outfit ist bei Wespen nicht angeraten. Da die kleinen Insekten von blauen und roten Blüten angelockt werden, fliegen sie eventuell auf farbige Kleidungsstücke ebenfalls zu. Kleiden Sie sich in Weiß, Schwarz oder Grau. Denn diese neutralen Farben sind bei den kleinen Raubinsekten am unverfänglichsten.
Um das freihängende Wespennest zu entfernen, gehen Sie folgendermaßen vor:
Befindet sich das Wespennest im Rolladenkasten, ist es nicht ratsam, die Entfernung selber in die Hand zu nehmen. Denn Rolladenkästen lassen sich üblicherweise nur im Wohnungsinnern öffnen. Von außen haben Sie keinen Zugriff. Öffnen Sie den Rolladenkasten jedoch im Inneren der Wohnung, laufen Sie Gefahr, dass sich die aufgeschreckten Wespen im ganzen Raum ausbreiten.
Rufen Sie bei einem Wespennest im Rolladenkasten unbedingt einen Fachmann zu Hilfe. Je nach Größe des Nestes wird er zwischen 50 und 150 Euro berechnen. Hat er einen langen Anfahrtsweg können zusätzliche Anfahrtsgebühren hinzukommen. Und ist Ihr Fall besonders dringlich wird der Profi den Eilauftrag ebenfalls in Rechnung stellen. Vergessen Sie nicht, dass Sie eine behördliche Genehmigung zur Entfernung des Wespennestes benötigen. Diese sollten Sie griffbereit haben, denn sonst darf der Schädlingsbekämpfer nicht loslegen.
Wohnen Sie in einer Mietwohnung oder einem gemieteten Haus, müssen Sie, bevor Sie einen Fachmann hinzuziehen, Ihren Vermieter benachrichtigen. Denn die Kosten für die Beseitigung eines Wespennestes muss ausschließlich der Vermieter tragen. Er darf Sie auch weder auf die monatlichen Nebenkosten umlegen, noch am Jahresende in der Abrechnung einfordern. Allerdings hat er dann eben auch das Recht zu bestimmen, wer das Wespennest entfernt.
Eine Voraussetzung, dass Sie die behördliche Genehmigung erhalten ist, dass eine ernsthafte Gefährdung Ihrerseits oder aufseiten Ihrer Kinder vorliegt. Übrigens ist für die Entfernung des Nestes, auch wenn es sich in größerer Höhe befindet, nicht die Feuerwehr zuständig. Möchten Sie sich an keinen Schädlingsbekämpfer wenden, fragen Sie in Ihrer Stadt- oder Gemeindeverwaltung nach.
Im Winter ist das Wespennest leer, denn das Wespenvolk ist gestorben. Sie können nun den Rolladenkasten öffnen und das Nest ganz einfach selber entfernen. Entsorgen Sie es auf dem Kompost oder in der Biotonne.
Weil Vorbeugen immer besser ist als Bohren, ist es auch leichter, den Bau eines Nestes zu verhindern, als später ein fertiges Wespennest zu beseitigen. Die Wespennkönigin ist mit zwei Zentimetern ein ganzes Stück größer, als ihre Arbeiterinnen, die nur 1,4 Zentimeter messen. Sie können sie leicht erkennen und sie, sobald sie sich im Anflug auf Ihr Haus befindet, vertreiben:
Weitere interessante Tipps, wie Sie die Königin vertreiben und somit am Nestbau hindern, finden Sie auf der Seite Wespen vertreiben
Wenn das Wespennest bereits vorhanden ist, haben Sie es verpasst, die Wespen am Nestbau zu hindern, oder ist Ihr Plan ist nicht aufgegangen. Sie müssen eventuell einen Sommer lang mit den Raubinsekten leben. Dann sollten Sie allerdings die Wespen so wenig, wie möglich stören:
Im Spätherbst oder im Winter, wenn das Wespennest leer ist, weil das Wespenvolk gestorben ist, dürfen Sie es auch ohne Genehmigung der Behörde entsorgen. Vergewissern Sie sich aber, bevor Sie das Nest abschneiden, dass sich nicht andere Insekten im verlassenen Wespennest ein Winterquartier eingerichtet haben, um die kalte Jahreszeit schadlos zu überstehen. In diesem Fall sollten Sie mit der Beseitigung des Nestes bis zum Frühjahr warten.
Es besteht nicht die Gefahr, dass andere Wespen oder eine Jungkönigin des alten Wespenstaates das Nest wieder nutzen. Allerdings bauen Wespen ihre Nester gerne an die gleiche Stelle. Deswegen sollten Sie Klebebänder, die den Rolladenzugang oder Schlitze im Fensterrahmen verstopfen nicht entfernen. Haben Sie derartige Öffnungen noch nicht verschlossen, wird es im Frühjahr höchste Zeit, sich darum zu kümmern. Sonst kann es durchaus sein, dass sich im nächsten Sommer die Wespen ein neues Nest bauen.