Bettwanzen sind glücklicherweise relativ seltene Parasiten. Deswegen haben viele Menschen noch nie eine Wanze gesehen. Wie alle Wanzen zählt auch die Bettwanze zu den Insekten. Ihr wissenschaftlicher Name ist Cimex lectularius. Die Tiere sind seit dem Altertum im Mittelmeerraum bekannt. Ins Innere Europas konnten sie sich allerdings erst ausbreiten, als die Menschen sich Häuser bauten, die den Lebensbedingungen der Parasiten entsprachen.
Heute kann das blutsaugende Insekt als Kosmopolit angesehen werden, denn die Parasiten sind auf der ganzen Welt verbreitet. Obwohl Bettwanzen noch vor einigen Jahren in Deutschland als nahezu ausgestorben galten, muss heute wieder über eine Zunahme der Bettwanzenbefälle berichtet werden. Das liegt nicht zuletzt am Verbot des Einsatzes von Insektiziden, lässt sich aber auch auf eine Resistenz der Tiere gegen viele Chemikalien zurückführen.
Die Bettwanzen Weibchen sind in der Regel etwas größer als ihre männlichen Artgenossen. Ein Tier legt in seinem Leben rund 200 Eier aus denen nach circa 14 Tagen die Wanzenlarven schlüpfen. Die Larve hat eine ähnliche Form, wie die ausgewachsene Wanze, allerdings ist sie nur ungefähr einen Millimeter lang. Ihre Farbe ist blass, transparent. Dadurch lässt sich erkennen, ob die Bettwanzenlarve mit Blut vollgesogen ist.
Woher Bettwanzen kommen und wie sie sich übertragen erfahren Sie auf der Seite Bettwanzen
Wer einen juckenden Punkt auf der Haut feststellt, muss allerdings nicht gleich an einen Bettwanzenbiss denken. Es gibt zahlreiche andere Parasiten, die sich am menschlichen Blut gütlich tun und rote, juckende Stellen auf der Haut hinterlassen. Neben den Schnakenstichen führen auch hin und wieder Flohbisse zu dem unangenehmen Juckreiz.
Wer sich unsicher ist, ob es sich bei dem roten, juckenden Punkt um einen Flohbiss oder einen Wanzenbiss handelt, kann den Unterschied an folgenden typischen Merkmalen für Bettwanzen und ihre Bisse feststellen:
Treffen mehrere Merkmale zu und sind Sie nicht der stolze Besitzer eines Haustieres, sollten Sie sich Gedanken machen, ob es sich bei Ihrem juckreizverursachenden Punkt (eventuell auch einer kleinen, roten Fläche) um einen Bettwanzenbiss handelt. Begeben Sie sich zu Ihrem Hausarzt, um den Biss behandeln zu lassen und leiten Sie erste Maßnahmen zur Bekämpfung der Tiere ein.
Bettwanzenbisse werden von vielen Menschen überhaupt nicht wahrgenommen. Denn nicht jeder reagiert auf die gleiche Weise, wenn Bettwanzen ihr betäubendes Speichelsekret unter die menschliche Haut spritzen. Während Bettwanzenbisse bei manchen Menschen erst nach einiger Zeit zu Juckreiz führen, fühlen sich andere bereits kurz danach unbehaglich.
Da Bettwanzen nur die unbedeckten Körperteile bearbeiten, müssen Sie vor allem an den Händen, den Beinen, dem Hals und dem Gesicht mit den Bissen der Parasiten rechnen. Wenn Sie an diesen Stellen rote, eventuell leicht angeschwollene Straßen entdecken, kann es sich um die Bettwanzenbisse handeln.
Zusätzlich sollten Sie nachsehen, ob sich auf Ihrer Bettwäsche, dem Schlafanzug oder Nachthemd kleine Kotspuren oder Blutflecken befinden. Auch Häutungsreste, die Sie eventuell im oder am Bett entdecken können, zählen zu den typischen Symptomen, die auf Bettwanzenbisse schließen lassen. Wenn es außerdem in Ihrem Schlafzimmer penetrant süßlich riecht, können Sie davon ausgehen, dass sich die blutsaugenden Insekten bei Ihnen eingenistet haben.
Um Infektionen und Entzündungen zu vermeiden, sollten Sie am Bettwanzenbiss niemals kratzen. Besuchen Sie Ihren Hausarzt oder gehen Sie in die Apotheke und lassen Sie sich ein Mittel, das den Juckreiz stillt, geben. Müssen Sie eine Schwellung feststellen, hat sich der Biss wahrscheinlich bereits entzündet. Dann sollten Sie den Arztbesuch nicht auf die lange Bank schieben. Denn Ihr Hausarzt wird Sie mit den notwendigen Antibiotika versorgen.
Selbstverständlich ist es mit dem Erkennen des Parasitenbefalls nicht getan. Wenn Sie nichts gegen die Wanzen unternehmen, werden sich die Insekten in Windeseile bei Ihnen ausbreiten.
Da sich Bettwanzen leider nicht nur in der Bettwäsche befinden, müssen Sie nun versuchen, das Versteck der Tiere ausfindig zu machen. Nehmen Sie dazu eine Lupe zur Hand und versuchen Sie, eventuell vorhandene Kotpünktchen oder Blutspuren zu verfolgen. Haben Sie das Versteck entdeckt, sollten Sie den Gegenstand, der von den Wanzen befallen ist, möglichst entsorgen:
Wenn sich die Blutsauger in Möbeln, hinter der Tapete, unter dem Bodenbelag oder hinter Steckdosenleisten versteckt haben, hilft nur der Kammerjäger. Der Experte wird die Tiere mithilfe eines Spezialofens eliminieren. Dabei bringt er die Zimmertemperatur auf über 60 Grad, wodurch die Bettwanzen getötet werden. Weil der Temperaturanstieg rasch und gleichmäßig erfolgen muss, können Sie diese Maßnahme mit einem haushaltsüblichen Ofen nicht selbst durchführen.
Alternativ können Sie versuchen mit verschiedenen Mitteln, wie zum Beispiel Bettwanzenspray, der Plage Herr zu werden (siehe Mittel gegen Bettwanzen).